Miteinander. Nachhaltig. Verändern. Das sind die drei Schlagworte, die mich im Jahr 2020 begleitet haben. Und aller Voraussicht werden sie mich auch 2021 begleiten. Dahinter verbergen sich die Themen, die ich hier im Blog immer wieder aufgreife. Aufgrund persönlicher Veränderungen verändere ich jetzt jedoch den Fokusdarauf und richte ihn stärker auf das „Miteinander“. In diesem Blogbeitrag beschreibe ich, was ich vorhabe, welchen roten Faden es gibt und warum mir das Wort „Miteinander“ so wichtig ist.
Diejenigen, die meinen Blog schon länger verfolgen, haben es gemerkt. Ich habe einmal gründlich durchgefegt, einige Beiträge gelöscht und neue Kategorien eingeführt. Außerdem habe ich mir ein neues WordPress-Theme geleistet. Das alles hängt zusammen mit der Anpassung meiner Themen an meinen neuen beruflichen Schwerpunkt: Die Beratung. Nach wie vor bleibe ich aber Slowblogger. Das heißt, ich veröffentliche Blogbeiträge nur, wenn ich auch was zu sagen habe.
Neuer Job mit neuen Perspektiven
Angefangen hat die Anpassung mit meinem neuen Job als Studienberater, den ich seit Anfang 2020 ausübe. Damit habe ich mich inhaltlich von der Transformation des Agrar- und Ernährungssystems entfernt, mit der ich mich davor mehrere Jahre beschäftigt habe.
Doch auch, wenn meine beruflichen Themen sich vermehrt rund um Studium, Kompetenzentwicklung und Co. drehen: Dort wie hier im Blog spielen die Themen Nachhaltigkeit, das soziale Miteinander und die Gestaltung von Veränderungen eine Rolle. Anders ist jetzt die Perspektive, mit der ich auf Veränderungen schaue.
Ich schreibe jetzt weniger aus der Sicht eines Projektmanagers und dafür mehr aus der Sicht eines Coaches und Beraters. Damit will ich Menschen erreichen, die sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen und Veränderungen gestalten wollen – privat, beruflich oder im Ehrenamt für die Gesellschaft. Dabei bilden die drei Schlagworte „Nachhaltig“, „Miteinander“ und „Verändern“ den inhaltlichen Rahmen dieses Blogs. Doch was heißt das jetzt genau?
Nachhaltig. Mehr als die Summe der Teile
Das Thema Nachhaltigkeit liegt mir auch nach dem Wechsel in die Studienberatung sehr am Herzen. Für mich bedeutet das, ökologische, wirtschaftliche und soziale Erfordernisse in Einklang zu bringen. Das ist nicht immer leicht und erfordert eine Diskussion darüber, wie wir eigentlich zukünftig leben wollen („Nachhaltiger Lebensstil“).
Dabei steht der Blick aufs Ganze im Vordergrund. Denn wer immer nur an den Symptomen rumdoktert, wird den Kern der Probleme nicht erfassen. Langfristig führt das nicht zu nachhaltigen Verbesserungen, sondern nur zu neuen Problemen. Die Systeme, mit denen wir es zu tun haben, sind mehr als die Summe ihrer Teile.
Das Denken in Systemen („Systemthinking“) und das Entwickeln von Systemideen bilden daher eine wichtige Diskussionsgrundlage. Gerade auch um miteinander Antworten auf die Wicked Problems der Nachhaltigkeit zu finden.
Miteinander. Kommunikation und Beziehungen verbessern
Nicht erst seit der Präsidentenwahl 2020 in den USA wissen wir, dass Kommunikation polarisieren und trennen kann. Sie erschüttert sogar politische Systeme oder bringt sie ins Wanken. Warum erwachsene Menschen dabei an Lügen und Verschwörungstheorien festhalten, kann man wohl nur verstehen, wenn man soziologische und sozialpsychologische Gesichtspunkte betrachtet.
Auf derselben Grundlage kann man vielleicht auch verstehen, welche Form der Kommunikation bestimmte Echokammern zum Einsturz bringt und Menschen zusammenbringt, um miteinander ins Handeln kommen. Ich zumindest habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Kommunikation auch verbinden kann.
Diese Hoffnung ist mir wichtig. Denn ich glaube, dass wir die drängenden Herausforderungen der Nachhaltigkeit, nur miteinander bewältigen können. Je mehr Menschen an einem Strang ziehen, desto erfolgreicher werden sie sein. Dabei sollten alle aber auch in die gleiche Richtung ziehen. Das jedoch erfordert eine Abstimmung zwischen den Akteur*innen.
Die Macht sozialer Netzwerke spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Ein Thema, mit dem ich mich ebenfalls schon seit Jahren beschäftige (s. zum Beispiel den Blogbeitrag: „Zentrale Personen in einem Co-Autorennetzwerk ermitteln“) und auch weiter beschäftigen werden.
Wir können diese Erkenntnisse nutzen, um die Welt nachhaltiger zu machen, aber auch um unser Leben durch Beziehungen zu anderen Menschen zu bereichern. Der Aufbau von persönlichen Netzwerken trägt maßgeblich dazu bei.
Verändern – Von der Theorie zur Praxis
Veränderung setzt voraus Neues zu wagen. Aber alle Theorie ist nichts, wenn es uns nicht gelingt, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Die praktische Umsetzung und die Anwendungsorientierung bilden daher den dritten wichtigen Schwerpunkt im Blog und meiner Beratungsarbeit.
Ich helfe Menschen, Entscheidungen zu treffen und Strategien zu entwickeln, mit denen sie ihren Zielen nachhaltig näherkommen. Dabei bin ich Zuhörer, Impulsgeber und Unterstützer, z. B. beim Aufbau von Beziehungen, Netzwerken und Kompetenzen, die zum Handeln befähigen.
Ich nutze dafür verschiedene Medien, wie diesen Blog, Instagram („Change.happens_“) oder Twitter, um die wissenschaftlichen Grundlagen meiner Überlegungen verständlich zu kommunizieren. Ich stelle Tools und Techniken zur Selbstreflexion vor und plane Workshops für die Veränderungsarbeit, bzw. zum Aufbau von Netzwerken.
Als Motto dafür könnte man auch die Worte des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck nutzen. Er sagte: „Es liegt an uns, Veränderungen nicht zu fürchten, sondern sie als Aufgabe anzunehmen.“ Oder kurz: Miteinander. Nachhaltig. Verändern.
Fazit: Miteinander und auf Basis von Forschung und Wissenschaft.
In den letzten zwölf Monaten hat sich bei mir persönlich viel verändert. Das hat sich auch auf den Blog ausgewirkt. Ich habe mich der Aufgabe gestellt, eine neue Ausrichtung dafür zu finden und den Blog entsprechend aufzustellen. Ich werde künftig noch mehr aus der Perspektive eines Coaches und des Beraters schreiben und mich noch stärker mit dem Miteinander der Menschen und ihrer Kommunikation befassen.
Dabei leiten mich die Fragen, wie Menschen miteinander ins Handeln kommen, kommunizieren und Nachhaltigkeit gestalten können – auf allen Ebenen. Angefangen auf persönlicher Ebene, über die Betrachtung von Organisationen und Unternehmen bis hin zu Politik und Gesellschaft. Als Grundlage dafür dienen Erkenntnisse aus Soziologie, Sozialpsychologie oder Netzwerktheorie.
Doch ich will nicht bei der theoretischen Betrachtung stehenbleiben, sondern dazu beitragen, die Theorie in die Praxis umzusetzen, sozusagen in der Rolle eines systemischen Nachhaltigkeitscoaches.
Was ich darunter verstehe habe ich in diesem Blogbeitrag knapp erläutert. Wie ist eure Meinung dazu? Schreibt eure Anmerkungen doch in die Kommentare. Ich würde mich freuen.