TeRRIFICA – Gemeinsam dem Klimawandel begegnen

Zum Januar 2019 ist das EU-Verbundprojekt Projekt „TeRRIFICA – Territoriales RRI zur Förderung innovativer Klimaanpassungsmaßnahmen“ gestartet. In diesem Rahmen entwickeln Verbundpartner aus sechs europäischen Ländern Kooperations-, Bildungs-, und Lösungsansätze, um den drohenden Klimawandel zu begegnen. An dem Projekt nimmt auch die Universität Vechta mit ihrem Science Shop in Cloppenburg teil. Dort fand jetzt das regionale Kick-off-Treffen statt. Eingeladen waren Menschen aus Politik, kommunaler Verwaltung, Kirche, Wissenschaft sowie aus Verbänden, um sich über den Klimawandel, seine Auswirkungen auf die Agrar-und Ernährungswirtschaft sowie wichtige Handlungsfelder auszutauschen.

TeRRIFICA – Der Klimawandel für viele Regionen ein Thema

Der trockene Sommer 2018 und die überdurchschnittlichen Niederschläge 2017 sind Beispiele dafür, worauf wir uns künftig voraussichtlich einstellen müssen. Prognosen gehen davon aus, dass Hitzeperioden und Extremwetterereignisse, wie Stürme oder Starkregen, sogar noch zunehmen werden.

Davon ist die Landwirtschaft in besonderem Maße betroffen: Denn mit dem Klimawandel nehmen auch Unsicherheiten zu. Drohende Ernteeinbußen im Ackerbau, Hitzestress bei Schweinen, Rindern und Geflügel sowie steigende Futterkosten sind einige der möglichen Folgen, mit denen sich die Landwirtinnen und Landwirte beschäftigen müssen. Auch im Oldenburger Münsterland.

Gerade diese Region im Nordwesten Niedersachsens ist bekannt für ihre ausgeprägte Agrar- und Ernährungswirtschaft. Deshalb ist sie eine der sechs Pilotregionen im TeRRIFICA-Projekt, in der verschiedene Projektaktivitäten stattfinden sollen. Weitere Pilotregionen gibt es in Spanien, Frankreich, Polen, Serbien und Weißrussland. Sie alle stehen für verschiedene Herausforderungen des Klimawandels – in ländlichen und städtischen Gebieten.

Gemeinsames Klimahandeln fördern

Der Workshop zum gegenseitigen Kennenlernen, der jetzt in Cloppenburg stattgefunden hat, diente vorrangig dem Ziel der regionalen Bestandsaufnahme. Allein die Selbstvorstellung der Anwesenden hat dabei schon eindrucksvoll gezeigt, wie viel Wissen und wie viele Initiativen es in der Region zum Klimawandel schon gibt. Die Vorstellungsrunde hat aber auch offenbart, aus wie vielen unterschiedlichen Blickwinkeln man das Thema Klimawandel betrachten kann und welche Interessensvielfalt damit verbunden ist.

Im Anschluss an die Vorstellungsrunde sprachen die Teilnehmenden in Kleingruppen über mögliche Handlungsfelder und Lösungsansätze. Als eines der Oberthemen ergab sich dabei das Wassermanagement in der Landwirtschaft. Und auch die Bodenbearbeitung war ein Thema. Sie müsse künftig noch standortgerechter und wasserschonender erfolgen, so die Meiniung der Fachleute.

Im Fazit der Veranstaltung waren sich alle Teilnehmenden einig: Die zu entwickelnden Lösungsansätze müssen praktikabel sein, d.h. sie müssen ohne großen Aufwand in die Praxis umgesetzt werden können.

Ausblick

In den kommenden Monaten soll das Netzwerk aus regionalen Akteurinnen und Akteuren noch enger geknüpft werden. Weitere, auch internationale, Workshops und Summer Schools sind in TeRRIFICA noch geplant. Zunächst geht die Bestandsaufnahme jedoch weiter. Dazu entwickelt und testet der TeRRIFICA-Verbund eine Online-Anwendung, um in den Pilotregionen bestimmte sogenannte „Klima-Hot-Spots“ zu ermitteln. Die „Hot-Spots“ sind Orte, an denen sich der Klimawandel besonders auffällig zeigt, z. B. dort wo Trockenheit oder Überschwemmungen besondere Schäden verursachen können. Aber auch Orte, denen bereits vorbildliche Klimaprojekte umgesetzt wurden. Das dafür eingesetzte sogenannte Crowd-Mapping-Tool soll ab Herbst 2019 zur Verfügung stehen.

RRI als Grundlage für die Zusammenarbeit in TeRRIFCA

TeRRIFICA wird gefördert von der Europäischen Kommission im Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020 (Project ID H2020-824489). Bei der Projektdurchführung orientiert sich der Verbund an den RRI-Leitlinien. RRI steht für „Responsible Research and Innovation“ (deutsch: Verantwortliche Forschung und Innovation) und steht für die Einbeziehung von verschiedenen Anspruchsgruppen in Forschungs- und Innovationsprozesse. Ziel ist es gesellschaftliche Herausforderungen, wie dem Klimawandel, partizipativ und gemeinschaftlich zu begegnen zu begegnen.

Den Ansatz mit und für die Gesellschaft zu forschen (z. B. in Citizen Science Projekten), haben sich Science Shops bzw. Wissenschfatsläden wie in Cloppenburg oder in Bonn, wo der größte Science Shop Deutschlands beheimatet ist, auf die Fahne geschrieben. Der Wissenschaftsladen Bonn (Wila Bonn) ist zugleich auch Urheber des TeRRIFICA-Projekts.

Was denkt ihr/denken Sie? Ist gemeinschaftliches Klimahandeln wirkungsvoll? Wer sollte sich daran beteiligen?

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